Sehr geehrter Herr Knüpp,
sehr geehrte Damen und Herren der Guse-Stiftung,
im Sommer 2020 haben Sie die Frühförderstelle im Kreis Unna für das Projekt InBiA mit einer großzügigen Spende in Höhe von € 20000,00 bedacht. Inzwischen befinden wir uns im letzten Projektjahr – Projektende wird im November 2023 sein.
Es ist viel passiert in der Zwischenzeit…
InBiA hat in der Zeit von Ende 2019 bis heute zu über 200 Familien Kontakt aufgenommen. Die Quantität und Qualität der Kontakte waren sehr unterschiedlich. Faktoren, wie sprachliche Barrieren durch Migrationshintergrund, Aufgeschlossenheit der Eltern, spielten hierbei eine große Rolle.
Es wurden und werden sowohl Kinder, die sich in einer Frühfördermaßnahme befanden/befinden im Übergang zur Schule begleitet, als auch externe Kinder, die im Rahmen von Kindertageseinrichtungen und Schulen Bedarfe aufwiesen/aufweisen. Ebenso wurde Kindern, die im letzten Jahr vor der Einschulung nicht mehr in der Frühförderstelle aufgenommen werden konnten, eine Kontaktaufnahme zum Projekt InBiA angeboten.
Ende 2020 hat das Projekt InBiA Kontakt zur Fachhochschule Südwestfalen in Soest aufgenommen und um eine wissenschaftliche Begleitung des Projektes angefragt. Seitdem wird das Projekt von Frau Prof. Dr. Dawal, Frau Prof. Dr. Henrichwark und Frau Jansen im Rahmen der Fachhochschule begleitet.
Eltern, Kita-Kräfte und Lehrkräfte wurden von den Projektmitarbeiterinnen interviewt, um ihre Bedarfe, Wünsche, Erwartungen an das Projekt zu ermitteln. Aus den Ergebnissen wurden jeweils für Eltern, Kindertageseinrichtung und Schule Fragebögen entwickelt, die zu einer Überprüfung/Bewertung der Maßnahme dienen soll. Die Auswertung der Fragebögen erfolgt über die Fachhochschule.
Ein großer Stolperstein entstand für das Projekt durch die Corona-Pandemie. Das Projekt konnte sich nicht wie angedacht auf den gesamten Kreis Unna ausweiten. Der Zuständigkeitsbereich ist bei Unna und Lünen geblieben. Es konnte über lange Zeiträume kein Kontakt vor Ort stattfinden, sodass wertvolle Zeit für intensive Hintergrundarbeit genutzt wurde.
Ein Ergebnis hiervon ist unsere Homepage www.ffs-kreis-unna.de/inbia, ein anders Ergebnis ist eine umfangreiche Sammlung von informativen und praktischen Vorschlägen für den Übergang in die Schule für unsere Kolleginnen innerhalb der Frühförderstelle. Diese Sammlung wird derzeit noch überarbeitet, um sie zum Sommer dieses Jahres für die Kolleginnen zugänglich zu machen.
Durch die Projektarbeit wurde deutlich, dass nicht nur im Rahmen von Schule eine Weiterentwicklung stattgefunden hat und noch stattfinden muss, sondern auch im Rahmen von Frühförderung eine Weiterentwicklung stattfinden muss. Es muss möglich sein, dass für Kinder im Übergang zur Schule, über das Einschulungsdatum hinaus, Kontaktmöglichkeiten für Beratungs- und Informationsweitergabe durch Frühförderung bestehen muss, um Inklusion gerecht zu werden.
Diese Erkenntnis haben wir zum Anlass genommen, Vertreter des LWL, des Schulamtes, des Paritätischen, des Landesjugendamtes, der Fachhochschule Südwestfalen, u.a. am 24.03.2023 zu einer „großen Gesprächsrunde“ einzuladen, um gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, wie das Angebot des Projektes unter dem Dach der Frühförderung verankert werden könnte.
Im September dieses Jahres wird sich das Projekt InBiA auch im 22. Symposium der Vereinigung für interdisziplinäre Frühförderung - Bundesvereinigung (VIFF) e.V. vorstellen.
Das Symposium wird vom 14. bis 16.9.2023 in Kooperation mit Frau Prof. Charlotte Hanisch, Department Heilpädagogik und Rehabilitation der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, in den Räumen der Universität Köln stattfinden.
Möglicherweise wird ein Folgeprojekt notwendig sein, um den eingeschlagenen Weg weiter gehen zu können…wir wissen es noch nicht.
Es bleibt spannend!
Ich wollte Ihnen hiermit eine kleine Rückmeldung zum Projekt InBiA zukommen lassen, das Sie durch Ihre Spende mit unterstützt haben.
Mit freundlichem Gruß
Hanne Marl-Einacker
Projektkoordination InBiA – ein Projekt der Frühförderstelle im Kreis Unna
inbia@ffs-kreis-unna.de